1840: Die Spinte beginnt am Tage Burckhardt, dem 11. Oktober und reicht bis Aschermittwoch. Der Spinteabend war abends von 7:00 bis 10:00 Uhr. Bei der Spinte wurde nicht nur gesponnen und gestickt,
sondern auch die dörflichen Bräuche im Jahreslauf organisiert.
Seit 2022
Die Tradition der Spinte wurde mit dem Bau des neuen Dorfgemeinschaftshauses neu belebt. Ab dem 17. Dezember 2022 trafen sich einige Frauen regelmäßig ab 18:00 Uhr im Haus der Müschener zum Spinteabend. Es wurde Strick-, Häkel-, Stick-, Bastelsachen und sonstige Handarbeiten mitgebracht. Rege Erfahrungen, Tipps und Tricks in gemütlicher Runde ausgetauscht.
Es gefiel allen so gut, dass man beschloss auch für weiteren Monaten des Jahres auf diese geselligen Stunden nicht zu verzichten. Da die Spinte nach Aschermittwoch endet, musste ein neuer Name her. Der Frauentreff wurde für die Monate April bis Juni 2023 ins Leben gerufen.
Ein interessanter Vortrag 2023
Wer mehr über die Funktion der Spinte im Dorf erfahren wollte und worüber sich die Mädchen früher bei der gemeinschaftlichen Arbeit unterhielten und welche Lieder sie sangen, der konnte sich bei einem Vortrag informieren. Am 20. Oktober 2023 ab 18:00 Uhr referiert Frau Henschel, Leiterin der Niedersorbische Sprachschule, im Haus der Müschener zum Thema "Wendische Spinnstubengeschichten".
Wendische Spinnstubengeschichten
Bis zum Ende des 18. Jh. verspann man Flachsfasern und Schafwolle mit einfachen Handspindeln, dann setzte sich allmählich das Spinnrad durch. Die ledigen Mädchen trafen sich im Herbst nach der Kirmes bis zur Fastnacht/Zapust in den Spinnstuben, um den Flachs zu verspinnen. Jede Spinnstube hatte ihre Regeln, die von der „Kantorka“ der gewählten Spinnstubenältesten überwacht wurden. Sie stimmte auch die Lieder an, die von der Gemeinschaft gesungen wurden.